Segelflugzeug

Segelflugzeug

Ein Segelflugzeug ist ein für den motorlosen Flug konstruiertes Luftfahrzeug. Das motorlose Fliegen bedeutet abwechselnd Steigen im Aufwind und Gleiten zwischen den Aufwinden mit geringem Höhenverlust.

Beim Steigen im Aufwind gewinnt das Segelflugzeug an Höhe (potentielle Energie), die beim anschließenden Gleitflug in Vorwärtsgeschwindigkeit (kinetische Energie) umgewandelt wird. Wenn man nur die Gleitphase betrachtet, kann im Prinzip jedes Flugzeug nach Ausschalten des Motors als Segelflugzeug verwendet werden. Beispielsweise legte ein Airbus A330 im Air-Transat-Flug 236 eine Strecke von 120 km im Gleitflug zurück. Weitere Beispiele wären die Notwasserung eines Airbus auf dem Hudson River oder der Gimli Glider.

Bei Motorflugzeugen beschränkt sich der Segelflug in der Regel auf einen stabilen Gleitflug. Ausnahmen sind Motorsegler (Touring Motor Glider, TMG), die durch ihre spezielle Konstruktion auch die Möglichkeit des reinen Segelfluges nutzen können. Auch die Raumfähre Space Shuttle landete als Gleitflugzeug. Das private Raumschiff SpaceShipOne war sogar offiziell als „nicht eigenstartfähiges Segelflugzeug mit Hilfsantrieb“ zugelassen.

Im engeren Sinne bezeichnet man nur solche Flugzeuge als Segelflugzeuge, die imstande sind, in den normalerweise in der Atmosphäre vorkommenden Aufwinden Höhe zu gewinnen. Dazu muss einerseits die minimale Sinkgeschwindigkeit kleiner sein als die Geschwindigkeit der aufsteigenden Luftmassen; andererseits muss der minimale Kreisflugdurchmesser kleiner als der Durchmesser des Aufwinds sein.